Pyhä-Häkki Nationalpark –
Zwischen Wald, Moor und ganz viel „Flauschgras“
Stand 25. Juni 2024
Zwischenstopp im Naturparadies
Auf unserem Weg von der finnischen Seenplatte Richtung Oulu haben wir einen Zwischenstopp zum Wandern eingelegt. Wir entschieden uns für den Pyhä-Häkki Nationalpark. Dieser lag perfekt auf unserer Route, die im Juni über die wunderschönen, am Rand mit unzähligen Lupinen bewachsenen, finnischen Landstraßen führte. Ein absoluter Augenschmaus. Auf unserem Weg zum Parkplatz haben wir gefühlt alle Wetterlagen durchfahren und von Starkregen, bis Hagel und strahlendem Sonnenschein war alles dabei. Zum Glück klarte es auf. als wir den Park erreichten und wir hatten wunderbare Vorraussetzungen für eine schöne kleine Wanderung.

Über den Pyhä-Häkki Nationalpark
Der Pyhä-Häkki Nationalpark ist ein echtes Naturparadies im Herzen Finnlands, etwa 90 Kilometer nördlich von Jyväskylä. Er wurde 1956 gegründet und erstreckt sich über eine Fläche von 13 Quadratkilometern. Besonders faszinierend sind die letzten Urwälder Mittelfinnlands, in denen einige Kiefern über 400 Jahre alt sind – eine echte Zeitreise in die Vergangenheit! Die gut ausgeschilderten Wanderwege führen durch eine atemberaubende Landschaft mit seltenen Vogelarten, moosbewachsenen Böden und glasklaren Seen. Hier kann man wunderbar abschalten und die pure Natur genießen.
... Am Start der Wanderungen befindet sich ein kleines Besucherzentrum, in dem viele Informationstafeln und Flyer ausliegen. Hier kannst Du Dich über die Flora und Fauna des Parks infomieren. Eine Toilette und überdachte Sitzgelegenheiten sind ebenfalls vorhanden …
Ab in die Urwälder

Schon am Eingang spürten wir die Ruhe und die frische, klare Luft, die den ganzen Park durchstömt. Die Wanderwege waren gut ausgeschildert, sodass wir uns leicht orientieren konnten und keine Wander-App benötigten. Wir entschieden uns für eine der beliebtesten Routen: Der etwa 6 Kilometer lange Rundweg, der durch die ältesten Urwälder Finnlands führt. Hier stehen uralte Bäume und die Natur im Park bleibt unangetastet – das ist echt beeindruckend!
Der Weg führte uns über Wurzeln und Steine durch die naturbelassene Waldlandschaft. Es war still, die Bäume knarzten und bewegen sich im leichten Wind. Heute waren, wegen des wechselhaften Wetters, nicht viele Wanderer unterwegs. Die riesigen, mit Moos bewachsenen, Bäume wirken wie aus einer anderen Zeit. Wenn hier ein Dino um die Ecke gekommen wäre, hätten wir uns nicht gewundert 🙂


Während unserer Wanderung stießen wir immer wieder auf kleine, moosbewachsene Lichtungen, die wie grüne Teppiche inmitten des Waldes wirkten. Die Vielfalt an Moosen in dieser Gegend ist unglaublich und von dunklem grün bis schneeweiß ist alles dabei. Die Bäume ragten hoch in den Himmel, und wir fühlten uns fast wie in einem verwunschenen Wald aus einem Märchen. Zwischendurch konnten wir Spechte beobachten die in diesen Wäldern heimisch sind und auch das Logo des Parks zieren. Auch an den zwei ältesten Bäumen des Parks kamen wir vorbei und machten eine kurze Pause, um uns die Geschichte der beiden über einen QR-Code am Hinweisschild anzuhören. Super schön gelößt und sehr informativ. Die Zwei sind ganz schön weit gereist und waren schon in Russland und an anderen Standorten in Finnland – wer hätte das von einem Baum gedacht?



Nach einer kurzen Rast setzten wir unseren Weg fort. Ein besonderes Highlight war der Weg durch die Moorlandschaften des Parks. Die hölzernen Stege, die über die sumpfigen Gebiete führten, boten einen fantastischen Ausblick auf die einzigartige Flora und Fauna. Im Frühling und Sommer blühten hier verschiedene Moos- und Heidekrautarten, die in allen Farben leuchteten und die Landschaft in ein buntes Blütenmeer verwandelten. Aber vor allem gibt es hier unendlich viel Wollgras, und das hat einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen.

Nach dem wir das Moor hinter uns gelassen hatten kamen wir am, für uns, schönsten Ort der Tour an: Am Kotajärvi. Der See ist der größte im Nationalpark und an seinem Ufer entlang des Wanderwegs findest Du zwei wunderschöne Schutzhütten mit Feuerstelle, Sitzmöglichkeiten, Toiletten und sogar einem Grill.
Vor den Hütten führt ein kleiner Steg, auf dem zwei Bänken verschraubt sind, ins klare Wasser. Für Wasserratten: Der Steg verfügt auch über eine Leiter, also nichts wie rein 🙂 Hier haben wir eine längere Pause gemacht und dem Plätschern des Wassers, dem Klopfen der Spechte und dem Rauschen des Waldes zugehört. Das Ufer des Sees ist unbefestigt und voller Gräser die vielen Vögeln Schutz bieten. Ein wahrer Ruheort um den Kopf frei zu bekommen und sich von den Strapazen der langen Fahrten zu erholen. Die Sonne hatte sich endgültig den Weg durch die Wolken gebahnt und so saßen wir einfach da und genossen den Moment.

Nach diesem wunderschönen Ort ging das letzte kurze Stück der Wanderung durch einen kleinen Wald. Wer direkt zu den Hütten möchte kann auch abkürzen indem er die Wanderung anders herum läuft. So ist man schnell und ohne Umwege am See.
Fazit
Der Pyhä-Häkki Nationalpark ist ein wahrer Märchenwald. Wanderungen für jedes Fitnesslevel, eine davon sogar barrierefrei, lassen keine Wünsche offen. Wir können dieses Naturparadies sehr empfehlen. Groß und klein kommen hier absolut auf ihre Kosten.
Infos zur Wanderung
Start
Besucherparkplatz (62°51’01.6″N 25°29’20.8″E)
Wegstrecke
6,3 km
Zeit
1:40 Std.
Steigung
30 hm
Ausrüstung/Erfahrung
keine
Hunde erlaubt
Ja, Leinenpflicht.
Jahreszeit
Juni
Komoot
Unsere Wanderung in Bildern
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